Stefan Rassalski wurde am 26. Dezember 1910 in Symonów geboren, in der Woiwodschaft Wolhynien den östlichen Grenzgebieten der Zweiten Polnischen Republik. Rassalski absolvierte eine künstlerische Ausbildung als Maler und Grafiker an der Hochschule für Malerei und Zeichnungen in Lublin und an der Warschauer Akademie der Schönen Künste. An der Katholischen Universität von Lublin und der Universität Warschau studierte er zusätzlich theoretische Philosophie und Kunstgeschichte. In den 30er Jahren war Rassalski Mitbegründer der regionalen Museen in Lublin und Luzk, gehörte der Künstlergruppe " Krąg " an und nahm an zahlreichen Ausstellungen. Während der deutschen Besatzung nahm Rassalski am Widerstand teil und schloss sich dem Militärdienst zum Schutz des Aufstandes (Wojskowej Służby Ochrony Powstania, WSOP) sowie einem geheimen Laboratorium an der Technischen Universität in Warschau an. Bis zum Ausbruch des Aufstands lebte er in dem Haus der Professoren der Technischen Universität Warschaus PW in der Koszykowa Straße 75. Ab Dezember 1939 hielt Rassalski im Untergrund Vorlesungen zum Thema Freihandzeichnen und graphische Perspektiven an der Technischen Universität sowie Vorlesungen zu Redaktions- und Drucktechniken an der ebenfalls im Untergrund operierenden Journalistenschule in Warschau. Als Mitglied der Heimatarmee führte Rassalski eine Reihe von Aufgaben im Laboratorium der Technischen Universität durch, zum Beispiel beaufsichtigte er die Produktion von Waffen und Kommunikationsmittel. Rassalski überwachte das Anfertigen von falschen Dokumenten, welche u.a. auch für Menschen jüdischer Herkunft bestimmt waren. Nach der Kapitulation Warschaus im Oktober 1944 kam Rassalski, wie der Rest der Warschauer Zivilbevölkerung, in das Durchgangslager in Pruszkow. Hier wurde er als arbeitsunfähig eingestuft und als alleiniger Vormund seines Sohnes anerkannt. Nach dem Krieg engagierte sich Rassalski aktiv für das Büro des Wiederaufbaus der Hauptstadt. Er redigierte die Wochenzeitschrift „Stolica“ (Hauptstadt) und arbeitete für das Komitee für Urbanistik/Stadtplanung und Architektur. Rassalski war als Grafiker und Maler tätig und veröffentlichte zahlreiche Artikel über die Theorie der Kunst und Architektur. Er gehörte dem Verband der Polnischen Bildenden Künstler (Związek Polskich Artystów Plastyków, ZPAP) sowie dem Verband der polnischen Journalisten an. Rassalski starb am 17. November 1972 in Warschau.