Nicht viele ist über das Leben von Mieczysław Bil-Bilażewski bekannt. Die erhaltenen Porträts zeigen einen jungen, gut aussehenden Mann mit einer sorgfältigen Frisur. Bil-Bilażewski war Kameramann, Schauspieler, Regisseur, aber vor allem ein Fotograf. Er stammte aus Poznań, wo er als Fotojournalist arbeitete. Anfang der 30er Jahre zog er nach Warschau und eröffnete ein Fotostudio M. Bill. Hier fotografierte er berühmte Schauspieler, Theaterauf-führungen und begann zu filmen. 1930 beteiligte er sich an dem Film Gwiaździsta eskadra mit Luftaufnahmen. Später machte er Standbilder für Filmproduktionen und wirkte in einigen bekannten Filmen als Schauspieler, u.a. Każdemu wolno kochać (Jeder kann lieben), Córka generała Pankratowa (Die Tochter des Generals Pankratow) und Manewry miłosne (Manöver Liebe). In den Jahren 1938 bis 1939 produzierte er als Regisseur und Kameramann eine Reihe von kurzen propagandistischen Dokumentarfilmen über Danzig, Gdynia und Lwów, u.a. Lwów wczoraj i dziś (Lwów gestern und heute) Szlakiem mew (Die Spur der Möwen), Nasz port Gdynia (Unser Hafen von Gdynia), Polska w Gdańsku (Polen in Danzig). Mieczysław Bil-Bilażewski hatte auch die Fähigkeit der Imitation: in Radio-Hörspielen imitierte er Laute von Tieren, Geräusche der Natur und vieles mehr. Bil-Bilażewski nahm am Programm der Warschauer Radiosendung Podwieczorki przy mikrofonie (Nachmittagskaffe am Mikrofon) des polnischen Rundfunks teil. Während der deutschen Besatzungszeit arbeitete er weiter in seinem Fotostudio. Er machte Aufnahmen von Aufführungen im deutschen Theater der Stadt Warschau und in polnischen Theatern unter Beaufsichtigung und Kontrolle der deutschen Behörden und arbeitete an Reportagen von deutschen Feierlichkeiten und Propaganda Fotos. Eine Zeit lang lebte er bei seiner Familie in Wien. Nach dem Krieg kehrte er zurück nach Warschau. Er starb am 2. April 1965 in einem Krankenhaus in Cibórz bei Poznań.